Geschichte
Die Veste Heldburg – eine Burg mit spannender Geschichte und mit Zukunft!
… von Kurfürsten, Rittern, Herzögen und einer Freifrau …
Die Burganlage geht wohl auf das 12. Jahrhundert zurück. Unter der ernestinischen Linie der Wettiner erfuhr die Burg im 16. Jahrhundert eine prägende Ausbauphase mit der Errichtung eines glanzvollen Schlossbaues. Der von Friedrich II. beauftragte Baumeister Nikolaus Gromann schuf ein Meisterwerk der Renaissancebaukunst in Mitteldeutschland. Hier fanden im Zuge der Reformation politische Beratungen statt, Reichsritter schmiedeten Verschwörungen gegen Kurfürst und Kaiser, man feierte großartige Hochzeiten und fürstliche Nachkommen erblickten das Licht der Welt.
Nach Plünderungen im 30jährigen Krieg und mehr als hundertjährigem Verfall veranlasste ab 1874 Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen die umfassende Erneuerung der Heldburg, die er zeitweilig mit seiner Frau, der Hofschauspielerin Ellen Franz, Freifrau von Heldburg, bewohnte. Nachdem der Französische Bau im Inneren (im Stil der Neorenaissance) ausgestattet war, entstanden im Kommandantenbau Räumlichkeiten für die Freifrau von Heldburg (im Stil der Spätgotik). In der als Gesellschaftszimmer dienenden „Freifraukemenate“ trafen der Herzog und seine Gattin mit Künstlern und Intellektuellen, wie Johannes Brahms, Franz von Lehnbach und Ernst Haeckel u.a. zusammen. Der Herzog verfügte testametrisch, dass die von ihm nach seinen künstlerischen Vorstellungen eingerichtete und überformte Burg nach seinem Tode unverändert ein der Öffentlichkeit zugänglicher Hort der Kunst und Gelehrsamkeit sein solle.
Während des DDR-Regimes befand sich die Stadt Bad Colberg-Heldburg und damit auch die Veste Heldburg im Sperrgebiet. Von 1954 bis 1982 nutzte man die Anlage als Kinderheim, bis ein Großbrand den Französischen Bau vernichtete. Mit der deutschen Wiedervereinigung begann der Wiederaufbau.
Seit 1994 befindet sich die Veste Heldburg im Besitz des Landes Thüringen und wird von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten verwaltet.
Seit 2016 ist die Veste Heldburg Sitz des Deutsches Burgenmuseums was weltweit einzigartig ist. Es zeigt Geschichte und Kultur der Burgen in Europa mit über 350 Ausstellungsstücken, authentischen Räumlichkeiten, Modellen und Multimedia-Präsentationen. Größtes Exponat ist die Veste Heldburg selbst.